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Thirteen

Thriller | Steve Cavanagh

E-Book (EPUB)
2021 Goldmann Verlag; Orion
544 Seiten
ISBN: 978-3-641-27773-4

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Kurztext / Annotation
Die sensationellste Thriller-Entdeckung des Jahres: »Dieser Autor setzt neue Maßstäbe.« Lee Child
Es ist Amerikas spektakulärster Mordfall. Doch der Killer steht nicht vor Gericht. Er sitzt in der Jury.

Der New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn soll Amerikas prominentesten Mordverdächtigen vor Gericht vertreten: Robert »Bobby« Solomon - jung, attraktiv und der Liebling von ganz Hollywood. Eddies Klienten zählen normalerweise nicht zu den Reichen und Schönen. Aber wenn er von der Unschuld eines Angeklagten überzeugt ist, tut Eddie alles, um ihn freizubekommen. Und er glaubt Bobby, dass dieser nichts mit dem Mord an seiner Frau und deren Liebhaber zu tun zu hat, obwohl alle Beweise gegen ihn sprechen. Der Fall scheint aussichtslos, bis Eddie erkennt: Der wahre Killer sitzt in der Jury ...

»Wenn Sie dieses Jahr noch einen Thriller derselben Qualität finden, dann nur, weil sie ?THIRTEEN? zweimal gelesen haben.« Mark Billingham

Steve Cavanagh wuchs in Belfast auf und studierte in Dublin Jura. Er arbeitete in diversen Jobs, bevor er eine Stelle bei einer großen Anwaltskanzlei in Belfast ergatterte und als Bürgerrechtsanwalt bekannt wurde. Mittlerweile konzentriert er sich auf seine Arbeit als Autor. Seine Thrillerserie um Eddie Flynn machte ihn zu einem der erfolgreichsten Spannungsautoren in Großbritannien und den USA.



Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

PROLOG

Es war zehn nach fünf an einem eisigen Dezembernachmittag. Joshua Kane lag auf seiner Pappe draußen vor dem Strafgerichtsgebäude in Manhattan und dachte daran, jemanden zu ermorden. Nicht irgendjemanden. Er hatte einen ganz bestimmten Menschen im Sinn. Es kam immer wieder mal vor, dass Kane - wenn er in der U-Bahn oder auf der Straße Leute beobachtete - daran dachte, den erstbesten New Yorker zu ermorden, der ihm über den Weg lief. Das mochte die blonde Sekretärin sein, die im K-Train einen Liebesroman las, ein Banker von der Wall Street, der seinen Regenschirm schwenkte, während er Kanes Bitten um etwas Kleingeld ignorierte, oder sogar ein Kind an der Hand seiner Mutter, während es die Straße überquerte.

Wie mochte es sich anfühlen, sie zu ermorden? Was wären ihre letzten Worte? Wie würde sich ihr Blick verändern in dem Moment, in dem sie diese Welt verließen? Kane spürte, wie ein angenehmer Schauer ihn durchfuhr, als er mit diesem Gedanken spielte.

Er sah auf seine Uhr.

Elf nach fünf.

Harte, hohe Schatten fluteten die Straße, denn der Abend dämmerte. Kane blickte zum Himmel auf und freute sich am matten Dunkel, das war, als hätte jemand einen Schleier über eine Lampe geworfen. Das trübe Licht kam ihm gelegen. Der dunkelnde Himmel lenkte seine Gedanken wieder aufs Töten.

Während der letzten sechs Wochen auf der Straße war es ihm kaum möglich gewesen, an etwas anderes zu denken. Stunde um Stunde hatte er hin und her überlegt, ob dieser Mann nun sterben sollte oder nicht. Von dieser einen Frage abgesehen, war alles andere sorgsam durchgeplant.

Kane ging kein Risiko ein. Was klug war. Wer unentdeckt bleiben wollte, musste vorsichtig sein. Das hatte er schon vor langer Zeit gelernt. Den Mann am Leben zu lassen barg ein gewisses Risiko. Was wäre, wenn sie sich irgendwann über den Weg liefen? Würde er Kane erkennen? Wäre er in der Lage, sich das alles zusammenzureimen?

Aber was war, wenn Kane ihn tötete? Auch das brachte eine Vielzahl von Risiken mit sich.

Allerdings waren das Risiken, mit denen Kane sich auskannte: Risiken, die er schon oft genug erfolgreich gemieden hatte.

Ein Postwagen hielt am Straßenrand, nicht weit von Kane. Der Fahrer, ein untersetzter Endvierziger in Briefträgeruniform, stieg aus. Verlässlich wie ein Uhrwerk. Als der Postbote an ihm vorbeikam und das Gerichtsgebäude durch den Nebeneingang betrat, würdigte er Kane, der dort auf der Straße lag, keines Blickes. Obdachlosen gab er nichts. Heute nicht. Und auch in den letzten sechs Wochen nicht. Eigentlich nie. Kane überlegte, ob er ihn töten sollte.

Ihm blieben zwölf Minuten, um sich zu entscheiden.

Der Postbote hieß Elton. Er war verheiratet und hatte zwei Kinder im Teenageralter. Einmal in der Woche holte sich Elton was Leckeres aus einem teuren Delikatess-Imbiss, wenn seine Frau glaubte, er sei beim Joggen, er las Taschenbücher, die er für einen Dollar das Stück in einem kleinen Laden in Tribeca kaufte, und trug Fellpantoffeln, wenn er donnerstags den Müll rausbrachte. Wie mochte es sich anfühlen, ihm beim Sterben zuzusehen?

Joshua Kane sah anderen gern dabei zu, wenn sie emotional Achterbahn fuhren. Für ihn waren Gefühle wie Trauer und Angst so berauschend und befreiend wie die besten Drogen der Welt.

Joshua Kane war nicht wie andere Menschen. Es gab niemanden wie ihn.

Er sah auf seine Uhr. Zwanzig nach fünf.

Es wurde Zeit.

Er kratzte sich am Kinn, wo ihm mittlerweile ein dichter Bart gewachsen war. Während er noch überlegte, ob Schmutz und Schweiß wohl Einfluss auf die Färbung nahmen, kam er langsam von seiner Pappe hoch und streckte sich. Die Bewegung brachte es mit sich, dass ihm der eigene Körpergeruch in die Nase stieg. Seit sechs Wochen keine frische Unterhose, keine frischen Socken und auch keine Dusche. Er stank so sehr, dass er würgen musste.

Er musste sich